Zartschmelzende Marillen, umhüllt von einem fluffigen Kartoffelteig, liebevoll gerollt und in goldbraunen Bröseln gewendet, diese Marillenknödel sind ein sommerliches Highlight der österreichischen Mehlspeis-Küche. Ob als Dessert, süße Hauptspeise oder nostalgisches Kindheitsgericht, sie vereinen einfache Zutaten mit unvergleichlichem Geschmack und bringen die Frische der Saison direkt auf den Teller.

Autor: Kochzeit Magazin
Kategorie: Rezept
Erstellt: 13. Juli 2025
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Oma Elisabeth war eine resolute Frau, die Hände waren runzlig, doch sie bewegte sich mit ungebremster Energie zwischen Kochtopf und Arbeitsfläche. Mit einer alten Schürze bekleidet, hatte sie den Charme einer Hüterin längst vergangener Zeiten.
Während sie die Kartoffeln zerdrückt, spricht sie von den Anfängen, „Früher, da waren die Marillen knapp. Aber Kartoffeln hatten wir immer genug. Und so hab’ ich beide zusammengebracht.“ Ihr Rezept sei das Resultat von Not und Einfallsreichtum, sagt sie, doch heute ist daraus ein kulinarischer Schatz geworden, den Freunde und Nachbarn herbeiströmen lässt.
Am Ende geht es nicht nur um ein Rezept, sondern um das Gefühl, Teil einer langen Kette von Köchinnen und Köchen zu sein. Oma Elisabeth hat mir nicht nur gezeigt, wie man Knödel formt. Sie hat mir beigebracht, die Nähe zwischen Feld und Teller zu schätzen, die Fantasie in der Küche auszuleben und den einfachen Dingen im Leben mit Dankbarkeit zu begegnen.
Alternative zu Marillen
Zwetschgen, ihr leicht säuerliches Aroma macht Zwetschgenknödel zu einem Klassiker im Herbst. Erdbeeren, sie lassen sich halbiert in Topfenteig oder Kartoffelteig einschließen und verwandeln die Knödel in zarte Frühlingsboten. Birnen, fest und süß zugleich, eignen sie sich vor allem in Kombination mit Nüssen und etwas Zimt.
Kirschen, ideal für den Sommer, besonders wenn man sie zuvor kurz im Ofen karamellisiert. Schokoladenstückchen, für alle, die den süßen Nervenkitzel lieben, können statt Früchten kleine Schokotropfen in den Teig eingearbeitet werden.

Kartoffelteig oder Topfenteig
Der Topfenteig (Quark) punktet mit deutlich weniger Aufwand und zaubert binnen weniger Minuten leichte, zarte Knödel, die auf der Zunge förmlich zergehen. Während der Kartoffelteig eine andere Konsistenz bringt, entfaltet Topfenteig eine angenehme Frische und Leichtigkeit. Wer das erste Mal Topfen probiert, könnte an milden Joghurt denken, doch Quark hat eine festere, körnigere Struktur und einen intensiver-cremigen Geschmack.
Kartoffelteig hat eine samtige Konsistenz. Durch die gekochten und gepressten Kartoffeln bekommt der Teig eine leicht cremige, zugleich zarte Struktur, die wunderbar mit dem Fruchtkern harmoniert. Das natürliche Marillen-Aroma verbindet sich mit dem dezenten Kartoffelgeschmack zu einem harmonischen Ganzen. Im Vergleich zu reinem Topfenteig sind Kartoffelknödel etwas gehaltvoller. Kartoffeln stammen oft direkt vom Hof, machen das Gericht nachhaltig und erinnern an bäuerliche Hausmannskost, die mit wenig Zutaten viel Geschmack erzeugt.

Das Rezept wird wie folgt zubereitet
Marillenknödel mit Kartoffelteig, Österreichs süßer Klassiker, wie von Oma damals

ZUTATEN
Für den Teig
- 1000 g Kartoffel (mehlig)
- 150 g Mehl
- 1 Stk Ei
- 1 Prise Salz
Restliche Zutaten
- 8 Stk Reife Marillen
- 125 g Butter
- einige Semmelbrösel
- 1 EL Puderzucker
- 1-2 EL Brauner Zucker
AUSRÜSTUNG
- 1 Messer
- 1 Schneidebrett
- 1 Pfanne
- 1 Topf
- 1 Kartoffelpresse
ZUBEREITUNG
- Die Kartoffeln kochen, abseihen und schälen. Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken und abkühlen lassen. Ei, eine Prise Salz sowie Mehl zufügen und flott zu einem glatten Teig verarbeiten. Nicht zu viel kneten. Sollte der Zeig zu weich werden, kann man etwas Kartoffelstärke zugeben und erneut kneten. Marillen waschen, halbieren, Kern entfernen, etwas braunen Zucker in der Marille verteilen (je nach Vorliebe) und die Marille wieder zuklappen. Etwas Kartoffelteig in die Handfläche legen, flach drücken, je eine Marille in die Mitte des Teiges geben, Teig einschlagen und zu einem runden Knödel formen.
- Sind alle Knödel geformt, Wasser in einem Topf aufkochen, einen TL Salz zugeben und die Knödel darin ca. 10 bis 15 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit in einer Pfanne die Butter schmelzen und leicht erhitzen. Brösel sowie braunen Zucker zugeben und alles leicht anrösten. Immer wieder rühren, damit nichts anbrennen kann. Die fertigen Knödel danach in gerösteten Brösel wälzen, bis alles gut bedeckt ist. Auf einem Teller etwas von den Butterbrösel verteilen, Knödel anrichten, mit Puderzucker bestreuen und servieren.
Notizen
Nährwerte
Fazit
Marillenknödel sind ein Stück gelebte Kultur, eine Liebeserklärung an die heimische Landwirtschaft und ein Beweis dafür, dass aus Schlichtheit große Köstlichkeit erwächst. Ob mit Kartoffelteig oder Topfenteig, ob mit Marillen, Zwetschgen oder Schokolade gefüllt, Knödel zu machen heißt, Geschichten zu erzählen.
Geschichten von Sommer, Ernte, Familie und Freude. Und bei jedem Bissen nimmt man ein kleines Stück dieser Erzählung auf und trägt sie weiter. In diesem Sinne, lasst euch verführen, knetet, formt und genießt, ganz so, wie es Oma Elisabeth gelehrt hat.

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Die Art des Teiges für Obstknödel sorg fast immer für Diskussion, ich bin auch auf der Seite der Kartoffeln. LG