Eine Reh-Kürbis-Tajine vereint zwei Welten, die aromatische Kraft von Wildfleisch und die süß-nussige Wärme von Kürbis in einer traditionellen nordafrikanischen Schmortechnik. Das Gericht ist zugleich herbstlich und exotisch, bodenständig und raffiniert.
Autor: Kochzeit Magazin
Kategorie: Rezept
Erstellt: 11. Oktober 2025
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Eine Tajine ist nicht nur ein Topf, sondern auch eine Kochweise, die lange, sanfte Hitze und dicht verschlossene Aromen nutzt, damit Fleisch und Gemüse langsam zart werden und Gewürze in die Zutaten ziehen. Genau diese Eigenschaft macht die Tajine ideal für Wild wie Reh, das durch langsames Garen seine besten Aromen entfaltet.
In diesem Beitrag erkläre ich, warum eine Reh-Kürbis-Tajine so gut funktioniert, welche Vorteile dieses Gericht hat, welche praktischen Tipps und Tricks dir beim Gelingen helfen, welche zusätzlichen Zutaten und Varianten gut dazu passen und wie du das Gericht abschließend servierst.
Die Vorteile
Die Tajine sorgt dafür, dass sich die Aromen langsam verbinden und das Reh besonders zart und saftig wird. Wild braucht diese behutsame Behandlung, damit das typische Wildaroma angenehm zur Geltung kommt, ohne trocken zu werden.
Kürbis ist ein klassisches Herbst- und Wintersaisongemüse, kombiniert mit Wild aus der gleichen Saison ergibt sich ein stimmiges Gericht, das die Jahreszeit widerspiegelt.
Sobald Anbraten und Grundsud stehen, übernimmt die Tajine oder ein gut schließender Schmortopf die Arbeit. Das ist praktisch, wenn du andere Dinge erledigen möchtest oder Gäste empfängst.
Durch Gewürze wie Kreuzkümmel, Zimt, Koriander, Ras el Hanout oder Safran entsteht ein facettenreiches Geschmacksprofil, das sowohl süße als auch herzhafte Noten verbindet. Tajines lassen sich leicht skalieren. Sie harmonieren gut mit Couscous, Bulgur, Polenta oder schlichtem Fladenbrot.

Tipps & Tricks
Rehkeule oder -schulter sind ideal, weil sie ausreichend Bindegewebe enthalten, das durch langsames Garen zart wird. Filet ist zwar zart, aber weniger aromatisch und kann bei langer Garzeit trocken werden.
Brate das Fleisch portionsweise scharf an, damit sich Röstaromen bilden. Diese Röststoffe sind die Grundlage für Geschmack in der späteren Sauce. Fleisch herausnehmen, Fettreste abgießen und dann Zwiebeln ansetzen, um die Bratpfannenrückstände zu nutzen.
Nutze Rinderfond oder Gemüsebrühe, um die Sauce gehaltvoller zu machen. Gemüsebrühe ist der einfachere Ersatz. Achte darauf, nicht zu viel Flüssigkeit zu nehmen, das Ziel ist kein Sud wie bei einer Suppe, sondern eine dichte, glänzende Sauce, die am Fleisch haftet
Butternut Kürbis hat eine feine Süße und feste Struktur, Hokkaido kann mit Schale verwendet werden und zerfällt schneller. Schneide je nach Sorte in größere oder kleinere Würfel, damit er nicht komplett zerfällt, sondern Textur bietet. Kürbis darf später in den Topf, nachdem das Fleisch schon fast gar ist, damit er noch Biss hat und nicht zu Brei verkocht.
Garen bei niedriger Temperatur (120–160 °C im Ofen oder leicht köchelnd auf dem Herd) über 1,5 bis 3 Stunden ermöglicht das langsame Zersetzen von Bindegewebe ohne Austrocknen.
Nimm den Deckel gegen Ende ab und reduziere die Flüssigkeit etwas, um eine sämige Sauce zu bekommen. Wenn nötig, kannst du am Ende mit einem wenig Stärke-Wasser-Mischung oder Butter binden. Ein Spritzer Zitronensaft oder ein Löffel Joghurt beim Servieren öffnet die Aromen und bringt Frische. Salz und Pfeffer am Ende feinjustieren.
Weitere Varianten und Abwandlungen
Die Reh-Kürbis-Tajine ist wandelbar. Hier ein strukturierter Überblick über sinnvolle Ergänzungen und ihre Wirkung. Getrocknete Aprikosen, Datteln oder Rosinen bringen Süße und Kontrast, in Nordafrika sind sie klassische Begleiter von Schmorgerichten. Honig oder Ahornsirup für eine weichere Süße statt extrem fruchtiger Noten.
Kichererbsen geben Substanz, Protein und machen das Gericht sättigender. Sie passen gut zu den Gewürzen und nehmen Sauce auf. Kartoffeln oder Pastinaken erhöhen das Volumen und machen das Gericht bodenständiger.
Pilze (z. B. Champignons oder Pfifferlinge) ergänzen die Wildnote und bringen Umami. Geröstete Mandeln oder Pinienkerne werden oft als Garnitur genutzt und sorgen für Crunch. Frischer Koriander oder Petersilie werden grob gehackt kurz vor dem Servieren gestreut. Koriander passt traditionell sehr gut zu Tajine-Aromen.

Das Rezept wird wie folgt zubereitet
Aromatische Reh-Kürbis-Tajine, schmorend zum Genuss

ZUTATEN
- 400 g Rehfleisch geeignet zum Schmoren
- ½ Stk Butternuss-Kürbis
- 250 g gehackte Tomaten aus der Dose
- 1 EL Tomatenmark
- 2 Stk gelbe Zwiebel
- 300 ml Gemüsebrühe
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Stk Chilischote
- 3-4 Stk Pimentkörner
- 2 Stk Lorbeerblatt
- 2 EL Olivenöl
AUSRÜSTUNG
- 1 Tajine
- 1 Messer
- 1 Schneidebrett
ZUBEREITUNG
- Ofen auf 180° (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Zwiebel schälen und klein schneiden. Rehfleisch putzen, trocken tupfen, wenn nötig in mundgerechte Stücke schneiden und mit Salz sowie Pfeffer würzen. Tajine auf den Herd stellen und das Olivenöl darin erhitzen. Zwiebel glasig dünsten, Tomatenmark kurz rösten und das Rehfleisch scharf anbraten. Tomaten und ca. 300 ml Gemüsebrühe zugeben. Lorbeerblätter und Pimentkörner einlegen.
- Die Tajine zudecken und im Ofen ca. 1,5 Stunden garen, bis das Fleisch zart geworden ist. Chilischote waschen und klein schneiden. Kürbis waschen, entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Kürbis sowie Chili in der Tajine unterheben und ca. 20 Minuten weitergaren. Tajine am Tisch mit diversen Beilagen servieren.
Notizen
Nährwerte
Fazit
Eine Reh Kürbis Tajine ist ein wunderbares Herbst- und Wintergericht. Es ist rustikal, aromatisch und dennoch elegant. Die Kombination aus Reh, süßlichem Kürbis und warmen Gewürzen ergibt ein Gericht, das sowohl zu Hause als auch bei Gästen Eindruck macht. Mit wenigen, aber gezielten Zutaten und etwas Zeit schaffst du ein Gericht, das man gern mehrmals zubereitet.
Trau dich an die Gewürze, beginne mit kleinen Mengen und passe gegen Ende an. Probiere verschiedene Kürbissorten, füge getrocknete Früchte oder Kichererbsen hinzu, oder gönn dir eine Prise Safran für einen festlichen Moment. Die Reh Kürbis Tajine ist eine Einladung zum gemütlichen Schmoren, zum Genießen und zum Teilen am Esstisch. Guten Appetit und viel Freude beim Nachkochen

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Das ist einmal ein etwas anderes Kürbisgericht. Gute Idee. LG