Wenn der Sommer sich von seiner sonnigsten Seite zeigt, zieht es uns Menschen magnetisch ans offene Feuer. Und kaum etwas steht so sehr für diesen unbeschwerten Genussmoment wie Steckerlfisch. Dieser duftende, knusprige Fisch am Holzspieß ist Geselligkeit und eine unerschöpfliche Quelle kulinarischer Kreativität.

Autor: Kochzeit Magazin
Kategorie: Rezept
Erstellt: 28. Juni 2025
Inhaltsverzeichnis
Etwas zur Geschichte
Schon im Mittelalter spannten Fischer ihre frisch gefangenen Fische auf Stöcke und grillten sie über der Glut, eine rustikale, aber geniale Methode, die Fische auch ohne Pfannen oder Öfen zuzubereiten. Über Jahrhunderte hinweg verfeinerte sich diese Technik, bis im 19. und 20. Jahrhundert die ersten richtigen Steckerlfisch-Buden entstanden. Der Duft von grillender Makrele zog Tausende Besucher zu den bunten Ständen.
Regionale Varianten
Auch wenn Steckerlfisch vor allem in Bayern bekannt ist, kennt man ihn in ganz Süddeutschland und Österreich unter ähnlichen Namen und mit kleinen regionalen Abwandlungen. In Oberösterreich werden oft Saiblinge verwendet, besonders an den Ufern des Traunsees oder Attersees. In der Steiermark kommen gerne Karpfen oder Reinanken zum Einsatz, mit Kräutern aus dem eigenen Garten. In Niederbayern hingegen ist der Klassiker nach wie vor die Makrele, dick eingerieben mit Paprika und Knoblauch.

Wie grillt man einen Fisch auf einem Steckerl?
Die Zubereitung erfordert ein bisschen Übung und Geduld, aber sie lohnt sich. Innereien entfernen, gründlich waschen und trocken tupfen. Wichtig, die Haut intakt lassen! Der Fisch wird längs auf einen dünnen, stabilen Holzstock gesteckt, idealerweise aus Haselnuss- oder Weidenholz. Die Spieße werden schräg zur Glut aufgestellt, mit dem Bauch nach unten. Regelmäßig drehen. Frisch vom Feuer, auf dem Papier oder in der Holzschale, mit Brot, Kartoffelsalat oder ganz puristisch, einfach zum Hineinbeißen.
Was braucht man?
Du brauchst nicht gleich eine ganze Profiausrüstung, um Steckerlfisch zu genießen. Mit einem normalen Grill (Holzkohle!) und etwas Vorbereitung klappt das auch im Garten. Steckerl gibt’s im Fachhandel oder du schnitzt dir selbst welche (unbehandelt und harzfrei!). Ein Fischhalter oder eine spezielle Grillvorrichtung hilft, wenn du keine schräge Halterung bauen willst oder keine hast. Experimentiere mit verschiedenen Fischsorten, Saibling, Dorade oder Zander funktionieren wunderbar.


Das Rezept wird wie folgt zubereitet
Sommerzeit mit Steckerlfisch, so gelingt dir der Grillklassiker

ZUTATEN
- 6-8 Stk Fisch im Ganzen Bachsaibling, Makrele
- 1-2 Stk Rosmarinzweige
- 4 Stk Knoblauchzehe
- 1 EL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 1 EL Paprikapulver edelsüß oder geräuchert
AUSRÜSTUNG
- 1 Schüssel
- 1 Messer
- 1 Knoblauchpresse optional
- 6-8 Steckerl (große Holzspieße)
ZUBEREITUNG
- Fische waschen, auch im Bauchraum und trocken tupfen. Salz, Pfeffer sowie Paprikapulver in einer Schüssel gut vermengen. Knoblauch schälen und sehr fein hacken bzw. mit einer Knoblauchpresse verarbeiten. Rosmarin fein hacken und mit Knoblauch sowie etwas Salz vermengen.
- Den Bauchraum der Fische mit der Knoblauchmischung einreiben. Salz, Pfeffer, Paprika (wurde bereits gemischt) am Fisch (innen und außen) großzügig verreiben. Fische über Nacht im Kühlschrank (zugedeckt) ruhen lassen, damit die Gewürze einwirken können. Grill anheizen, den Fisch auf Stöcke spießen und von beiden Seiten grillen, bis der Fisch gar ist. Je nach Hitze dauert es 15 bis 20 Minuten.
Notizen
Nährwerte
Fazit
Steckerlfisch steht für die Leichtigkeit des Sommers, für Gemeinschaft und den Stolz auf regionale Kochkunst. Jeder Bissen erzählt eine Geschichte von Lagerfeuern, Volksfesten und stillen Abenden am Seeufer. Er ist so einfach und doch so komplex, von der Fischwahl über die Marinade bis hin zur perfekten Glut. Und genau darin liegt seine Magie.
Wenn du das nächste Mal am Grill sitzt, nimm dir einen Moment, schließe die Augen, rieche den Rauch, hör das Knistern der Kohle und genieße. Denn dieses Gefühl zwischen Tradition und Genuss ist es, was Steckerlfisch zu einem echten Kult macht.

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Es gibt bei uns keinen Sommer, in dem wir nicht einen Steckerfisch verzehren! Gute Marinade übrignes!