Selbst gezogener Strudelteig! Strudel gehört zu den bekanntesten und beliebtesten süßen sowie herzhaften Speisen der mitteleuropäischen Küche. Besonders in Österreich hat der Strudel einen festen Platz in der kulinarischen Tradition. Das Herzstück eines jeden Strudels ist der selbst gezogene Strudelteig.

Autor: Kochzeit Magazin
Kategorie: Rezept
Erstellt: 27. November 2024
Inhaltsverzeichnis
Die Vorteile – selbst gezogener Strudelteig
Selbst gezogener Strudelteig bietet gegenüber gekauftem Teig zahlreiche Vorteile. Selbst gemachter Teig hat einen unvergleichlichen Geschmack und eine zarte Textur, die gekauften Teigen oft fehlt. Frischer Strudelteig ist frei von Konservierungsstoffen und anderen Zusätzen, die in industriell hergestellten Teigen oft enthalten sind. Bei selbst gezogenem Teig kann die Dicke und Konsistenz individuell angepasst werden, um den perfekten Strudel zu kreieren. Das Herstellen von Strudelteig ist eine erfüllende Aufgabe, die Spaß und stolz auf das selbst geschaffene Produkt macht.
Die Herstellung – selbst gezogener Strudelteig
Die Herstellung von Strudelteig ist ein Prozess, der sowohl handwerkliches Können als auch ein Verständnis für die Chemie der Zutaten erfordert. Traditionell besteht Strudelteig aus einfachem Mehl, Wasser sowie Salz. Die Zutaten werden zu einem glatten, elastischen Teig verknetet, der anschließend ruhen muss. Diese Ruhephase ist entscheidend, damit sich das Gluten im Teig entspannen kann und der Teig später dünn ausgezogen werden kann, ohne zu reißen.
Die Geschichte – selbst gezogener Strudelteig
Die Wurzeln des Strudels reichen weit zurück, und seine Geschichte ist eng mit der osmanischen Küche verbunden. Es wird angenommen, dass der Strudel im 15. Jahrhundert seinen Weg nach Mitteleuropa fand, als das Osmanische Reich große Teile der Region beherrschte. Besonders in Wien, der Hauptstadt Österreichs, entwickelte sich der Strudel zu einer Kunstform.
Die ältesten bekannten Rezepte für Strudel stammen aus dem 17. Jahrhundert und belegen die lange Tradition und Bedeutung dieses Gerichts in der mitteleuropäischen Küche. Der Name „Strudel“ selbst leitet sich vom althochdeutschen Wort „stredan“ ab, was so viel wie „wirbeln“ oder „drehen“ bedeutet. Dies beschreibt das charakteristische Einrollen des dünn ausgezogenen Teigs um die Füllung.

Die Anwendung – selbst gezogener Strudelteig
Selbst gezogener Strudelteig wird sowohl für süße als auch für herzhafte Strudel verwendet. Der dünne, fast transparente Teig bietet die perfekte Hülle für eine Vielzahl von Füllungen. Bei der Herstellung eines Strudels wird der Teig traditionell auf einem Leinentuch ausgezogen. Dieses Tuch hilft dabei, den Teig gleichmäßig und ohne Löcher zu ziehen.
Der Teig sollte so dünn sein, dass man eine darunter liegende Zeitung problemlos durch den Teig lesen könnte. Nach dem Ausziehen des Teigs wird dieser mit der gewünschten Füllung belegt und mithilfe des Tuchs zu einem Strudel aufgerollt. Der Strudel wird dann auf ein Backblech gelegt und im Ofen gebacken, bis er goldbraun und knusprig ist.
Die Füllung – selbst gezogener Strudelteig
Herzhafte Füllungen werden verwendet in Strudeln wie Spinatstrudel, eine herzhafte Füllung aus Spinat, Zwiebeln, Knoblauch und oft auch Feta oder Ricotta. Krautstrudel, gefüllt mit gedünstetem Sauerkraut, Zwiebeln und Speck. Eine köstliche und sättigende Variante. Hackfleischstrudel, eine kräftige Füllung aus gewürztem Hackfleisch, Zwiebeln und manchmal auch Gemüse.

Selbstgezogener Strudelteig, so gelingt er,

ZUTATEN
- 250 g Mehl
- 80 g Butter
- 1 Prise Salz
- 250 ml Lauwarmes Wasser
- 125 g Butter zum Bestreichen
AUSRÜSTUNG
- 1 Schüssel
- 1 Topf
- 1 Küchentuch
- 1 Messer
- 1 Sieb
ZUBEREITUNG
- Das Mehl auf die Arbeitsfläche sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Das Wasser und Salz vorsichtig in die Mulde leeren. 80 g Butter zerlassen und flüssig, aber nicht sehr heiß bis auf einen kleinen Rest in die Mulde leeren. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Dabei mit dem Handballen den Teig auf der Arbeitsfläche flachdrücken und den entstandenen Fladen wieder zusammenschlagen. Den Teig umdrehen und den Vorgang so lange wiederholen, bis der Teig geschmeidig ist und glänzt. Aus dem Teig zwei gleich große Kugeln formen und diese nebeneinander auf die bemehlte Arbeitsfläche legen. Die Teigkugeln mit der zurückbehaltenen noch flüssigen Butter bestreichen.
- Etwas Wasser zum Kochen bringen, das innere einer Schüssel über den Wasserdampf halten und danach die beschlagene Schüssel über die Teigkugeln stülpen. Den Teig 60 Minuten unter der Schüssel ruhen lassen. Ein großes Küchentuch mit wenig Mehl bestäuben und die Teigballen nacheinander so dünn wie möglich auf dem Küchentuch ausrollen. Den Teig vom Tuch heben und von der Mitte aus über beide Handrücken vorsichtig dehnen und ziehen bis der ganze Teig bis zu den Rändern hin gleichmäßig dünn ist. Der Teig sollte nach dem Ausziehen fast papierdünn sein. Entstehen beim Ausziehen Löcher im Teig, werden sie wieder zusammengedrückt. Die dicken Ränder vom Teig abschneiden. Den ausgezogenen Teig zurück auf das Tuch legen. 125 g Butter schmelzen und die Teigblätter gleichmäßig bestreichen.
Notizen
Nährwerte
Fazit
Selbst gezogener Strudelteig ist mehr als nur eine Zutat, er ist das Fundament eines jeden guten Strudels und ein Zeugnis der handwerklichen Kunstfertigkeit der mitteleuropäischen Küche. Von seinen Ursprüngen in der osmanischen Küche über die Verfeinerung in Wien bis hin zu seiner Anwendung in modernen Küchen weltweit hat der Strudelteig eine faszinierende Geschichte. Die Vielzahl an möglichen Füllungen bietet endlose kulinarische Möglichkeiten und die Vorteile des selbst gezogenen Teigs machen ihn zur ersten Wahl für jeden Strudel-Liebhaber.

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2 Kommentare
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Strudelteig, ich kenne den noch von meiner Oma, der war einfach genial und die Füllungen waren wunderbar.
Genau so war es auch bei uns. Omis kochen einfach nur gut und perfekt. LG